Welche Schlafpositionen gibt es und welches Bett passt dazu?
Einige schlafen am liebsten auf der Seite, andere auf dem Bauch und wieder andere auf dem Rücken. Jede dieser Schlafpositionen stellt besondere Anforderungen an das Bett, genauer gesagt an Liegekomfort, Kissen und Bezüge. Wir stellen Ihnen die gängigsten Schlafpositionen vor und erklären Ihnen, worauf Sie bei einem Boxspringbett achten müssen.
Die Schlafpositionen im Überblick
Man unterscheidet bei den Schlafpositionen grob zwischen der Seitenlage, der Rückenlage und der Bauchlage.
In der Seitenlage, auch Embyonalstellung genannt, liegt man mit stark oder weniger stark angewinkelten Beinen auf der Seite, oft mit rundgemachtem Rücken. Die Seite wird dabei im Laufe der Nacht mehrfach gewechselt. Seitenschläfer sind damit die aktivsten Schläfer.
In der Rückenlage liegt man für gewöhnlich mit gerade oder leicht gespreizt nebeneinanderliegenden Beinen. Dabei wird die Position weniger oft gewechselt.
In der Bauchlage werden die Beine in der Regel leicht gespreizt; ebenso üblich ist es, eines der Beine etwas anzuwinkeln. Der Kopf wird dabei zur Seite gedreht und ggf. nach unten gerichtet.
Dass man die Schlafposition während einer Nacht häufiger wechselt, ist übrigens gar nicht unüblich, schließlich bewegen wir uns pro Nacht bis zu 60-mal. Im Prinzip sind wir fast alle Wechselschläfer – manche mehr, manche weniger –, wobei wir zum Einschlafen durchaus unsere bevorzugte Schlafposition haben. Doch würden wir die ganze Nacht bewegungslos auf einer Stelle liegen, würde unser Körper verspannen und Schmerzen könnten folgen. Ein Wechsel der Position dagegen wirkt entspannend auf unsere Muskulatur und unterstützt Temperaturmanagement und Durchblutung.
Welche Schlafposition ist am gesündesten?
Welche Schlafposition am gesündesten ist, lässt sich nicht pauschal sagen. Gemeinhin gilt die Rückenlage als schonendste Schlafposition, da Kopf und Wirbelsäule relativ neutral liegen. Die Bauchlage wird dagegen am wenigsten empfohlen, weil sie Lendenwirbelsäule, Nacken und Atmung stark beansprucht.
Doch ob man nun am liebsten auf der Seite, dem Rücken oder auf dem Bauch liegt – das Wichtigste ist, dass sich der Rücken bzw. der gesamte Körper über Nacht erholt. Das ist prinzipiell in jeder Schlafposition möglich, sofern die Wirbelsäule dabei in einer anatomisch korrekten Position verweilt. Dafür wiederum braucht es das richtige Bett. Und wie das aussieht, erfahren Sie im Folgenden.
Welches Bett für welche Schlafposition?
Die Schlafposition spielt bei der Wahl des Bettes eine entscheidende Rolle, denn je nach bevorzugter Lage sollte das Bett über spezifische Liege- und Klimaeigenschaften verfügen.
Boxspringbetten bieten sich grundsätzlich gut an, denn der doppelte Federkern und der aufliegende Topper bieten eine optimale Körperunterstützung in jeder Schlafposition. Außerdem sind die zahlreichen Konfigurationsmöglichkeiten perfekt, um das Bett an unterschiedliche Anforderungen anzupassen. Dabei sollte sowohl die Unterfederung als auch die Liegefläche stimmen.
Die perfekte Basis für jede Schlafposition: Taschenfedern
Jedes Boxspringbett eine gute, punktelastische Unterfederung. Das ist auch deshalb so wichtig, weil wir – auch wenn jeder seine bevorzugte Schlafposition hat – in der Regel die Schlafposition wechseln und je nach Schlafposition ein anderes Körperteil intensiver einsinken bzw. unterstützt werden muss.
Bei Boxspringbetten kann man mit Taschenfedern kaum etwas falsch machen. Taschenfedern oder Tonnentaschenfedern sind sehr elastisch und fangen das Körpergewicht punktgenau auf, d. h. der Federkern gibt nur dort nach, wo auch tatsächlich Druck ausgeübt wird. Eine 7 Zonen Einteilung in Unterbox und Matratze verbessert die Körperanpassung zusätzlich. Je nach Härtegrad des Federkerns, den man auf jeden Fall individuell anpassen sollte, eignen sich Taschenfedern auch bei hohem bis sehr hohem Körpergewicht.
Bett bei Schlafposition Seitenlage
Die Seitenlage ist die wohl beliebteste Schlafposition. Das ist nicht verwunderlich, denn liegen wir auf der Seite, kann sich der Rücken samt Bandscheiben außerordentlich gut entspannen. Diesen Entspannungseffekt hat man aber nur, wenn Schulter und Becken auch tief genug in die Schlafunterlage einsinken, damit die Wirbelsäule eine horizontale Gerade bilden kann.
Daher empfehlen sich für eine Schlafposition auf der Seite vor allem etwas weichere Liegeflächen. Ein Topper aus Klimalatex z. B. gibt angenehm weich nach, ohne dabei durchzuhängen. Die schweren Körperpartien sinken nur so weit ein, wie erforderlich; alle anderen Bereiche werden zugleich gestützt. Noch dazu ist Klimalatex sehr atmungsaktiv und sorgt für ein ausgeglichenes Schlafklima.
Doch aufgepasst: Nicht jeder weiche Topper ist für Seitenschläfer geeignet. Wichtig ist, dass der Schaum schnell wieder in seine Form zurückfindet; er braucht also eine hohe Formstabilität. Der Grund dafür ist, dass man sich auf der Seite häufig dreht und ein träger Schaum, auf dem sich die Körperkonturen für längere Zeit abbilden, beim Drehen stören kann.
Apropos Drehen: Da Seitenschläfer sehr aktiv sind, sollte das Bett ausreichend breit sein, damit an den Seiten genügend Platz zum Drehen bleibt.
Natürlich darf in der Seitenlage auch das passende Kissen nicht fehlen. Da der Hohlraum zwischen Kopf und Schulter in der Seitenlage am größten ist empfehlen sich etwas höhere Kissen, die den Hohlraum entsprechend ausfüllen.
Bett bei Schlafposition Rückenlage
Damit man in der Rückenlage auch die der Bereich der Lendenwirbelsäule optimal entspannen kann, sollte die Schlafunterlage der S-Form der Wirbelsäule folgen. Dafür muss der Po etwas weiter einsinken, darf dabei aber nicht durchhängen. Daher empfiehlt sich eine Schlafunterlage, die weder zu hart noch zu weich ist.
Ein Topper aus mittelfestem Kaltschaum HR 60 z. B. ist hier eine gute Lösung. Wer aber trotzdem gerne weicher liegt, kann auch Klimalatex oder Visko wählen, allerding sollte dann die Matratzen-Federung etwas fester sein.
In der Rückenlage ist der Hohlraum zwischen Kopf und Schulter übrigens deutlich kleiner als in der Seitenlage. Daher reicht hier ein niedrigeres Kissen.
Bett bei Schlafposition Bauchlage
In der Schlafposition auf dem Bauch neigt unsere Wirbelsäule zum Durchhängen, was zu Verspannungen und Rückenschmerzen führen kann. Um nicht ins Hohlkreuz zu geraten, sollte man als Bauchschläfer daher auf eine eher feste Schlafunterlage zurückgreifen.
Dabei kommt z. B. ein Topper aus Kaltschaum HR 45 infrage. Der Schaum hat sehr gute Stützeigenschaften, passt sich dem Körper aber trotzdem gemütlich an. Wer es dagegen nicht ganz so fest mag, für den könnte Kaltschaum HR 60 eine gute Alternativ sein.
In der Bauchlage darf das Kissen auf keinen Fall zu hoch sein, damit die Wirbelsäule nicht nach oben abknickt. Sehr flache oder variable Kissen eignen sich stattdessen am besten.
Zudem sollte man zu einem atmungsaktiven Kissenbezug greifen, da man in der Bauchlage seinen Kopf zur Seite dreht und ins Kissen atmet. Zusätze wie Tencel, eine besonders feuchtigkeitsregulierende Naturfaser, können hier sinnvoll sein.
Tipp: Fachberatung nutzen
Vor dem Bettenkauf macht eine ausführliche Fachberatung durchaus Sinn, denn hier kann man nicht nur über die geeignete Ausstattung in puncto Schlafposition sprechen, sondern auch andere wichtige Faktoren klären wie z. B. Vorerkrankungen (im Bereich der Wirbelsäule), Gewicht etc.