Boxspringbett oder Wasserbett – wer abseits des Lattenrosts nach gesunden Schlafalternativen sucht, kommt schnell auf diese beiden. Um Ihnen die Entscheidung zu erleichtern, vergleichen wir die beiden Systeme anhand der wichtigsten Qualitätskriterien.

Wasserbett oder Boxspringbett?

1. Liegekomfort und Ergonomie

Der große Vorteil eines Wasserbettes ist sicherlich der, dass es – je nach Füllmenge – unterschiedlich nachgibt und man es so sehr präzise auf die individuelle Körperkontur einstellen kann. Weil zudem Druckstellen reduziert werden, führt dies zu einer gleichmäßigen Durchblutung des Gewebes. Nachteilig ist, dass das Drehen und Wenden durch das relativ tiefe Einsinken erschwert wird.

Der Liegekomfort eines Boxspringbettes hängt natürlich von den eingesetzten Materialien ab. Liegt sowohl in der Unterbox als auch in der Matratze ein Tonnentaschenfederkern, gibt das Bett gemäß der individuellen Körperkontur punktelastisch nach. Durch die Wahl des Toppers kann man das Bett zusätzlich auf die persönlichen Schlafvorlieben abstimmen; wer gerne etwas weicher liegt, wählt Klimalatex, wer eine besonders druckentlastende Schlafunterlage benötigt, wählt Visco und wer z.B. aufgrund von Übergewicht eine festere Unterlage wünscht, wählt Kaltschaum.

 2. Schlafklima

Da sich beim Wasserbett die Wassertemperatur regeln lässt, kann man es sehr gut auf die unterschiedlichen Jahreszeiten einstellen. Für Menschen, die nachts stark schwitzen, ist dagegen unangenehm, dass ein Wasserbett nach unten fast keine Feuchtigkeit absorbiert oder abführt.

Aufgrund der luftdurchlässigen Federn fördert ein Boxspringbett eine sehr gute Klimaregulierung. Ein aufliegender Klimalatex Topper sorgt für zusätzliche Luftzirkulation. Feuchtigkeit wird sehr gut absorbiert und tagsüber wieder an die Luft abgegeben. Weil bei einem Boxspringbett zwei Matratzen aufeinander liegen, ist es jedoch notwendig, die Obermatratze hin und wieder zu wenden.

3. Das besondere Liegegefühl

Bei einem Wasserbett können die leichten Wellenbewegungen sehr beruhigend wirken. Idealerweise lässt sich die Wasserbewegung regulieren. Standardmäßig sind hierfür spezielle Vliese zuständig.

Das „besondere Liegegefühl“ macht beim Boxspringbett sicherlich die Federung aus. D.h. je nach Unterfederung wippt das Bett leicht mit. Stärker ausgeprägt ist dies bei Bonellfedern, wobei Tonnentaschenfedern den höheren Liegekomfort bieten.

4. Haltbarkeit

Bei einem Wasserbett kann man im Mittel von einer Lebenserwartung von ca. 10 Jahren ausgehen. Ermüdet das Material, kann es irgendwann zu lecken anfangen. Sollten eine oder mehrere Wasserkammern kaputt gehen, geht die Liegezoneneinteilung verloren.

Nach ca. 6-8 Jahren wird man bei einem Boxspringbett den aufliegenden Topper austauschen müssen. Da dieser die unterliegende Matratze schont, kann diese gut ca. 10-12 Jahre genutzt werden. Aufgrund des fehlenden Rahmengestells und Lattenrosts ist die Box nahezu unverwüstlich. Wann die einzelnen Bestandteile ausgewechselt werden müssen, hängt auch davon ab, wie sehr und mit welchem Gewicht das Bett strapaziert.

5. Pflege

Die Wasserkernfolie eines Wasserbettes sollte regelmäßig mit speziellen Vinylreinigern gesäubert werden. Um Algenbildung und ein mögliches „Umkippen“ des Wassers zu vermeiden, sollten dem Wasser ebenso regelmäßig bestimmte Pflegemittel (Konditionierer) zugegeben werden.

Damit sich keine Feuchtigkeit sammeln kann, sollte bei einem Boxspringbett die Matratze und auch der Topper regelmäßig gewendet und gelüftet werden. Der Bezug lässt sich bei Verunreinigung absaugen oder mit einem feuchten Lappen abwischen.

6. Kosten

Sowohl die Anschaffungskosten als auch die Unterhaltungskosten sind bei einem Wasserbett relativ hoch. Stiftung Warentest zufolge verbraucht ein Doppelbett mit zwei getrennten Wassermatratzen und zwei Heizsystemen, ca. 1,32 kWh am Tag.

Der Anschaffungspreis für ein gutes Boxspringbett (Doppelbett) liegt zwischen 1000 und 3000€. Dies hört sich zunächst viel an, aber rechnet man den Preis für ein klassisches Bett inklusive Lattenrost und Matratze dagegen, liegen beide Systeme nahe beieinander.